Berlin – Schloss Charlottenburg

 Berlin-Charlottenburg, Schloss Charlottenburg

 

Projekt: Schloss Charlottenburg – Bauhistorische Untersuchungen an den Fassaden
Projektleitung: Prof. Dr. Dorothée Sack, Elgin von Gaisberg
Wissenschaftliche Bearbeitung: Isabelle Frase, Tobias Horn, Marianne Ricci, Anja Stöcklein, Franziska Streit
Kooperationspartner: Stiftung Preußische Schlösser und
Gärten Berlin-Brandenburg

 

Das Forschungsprojekt

2010 wurde das Fachgebiet Historische Bauforschung der TU Berlin, unter Leitung von  Dorothée Sack, von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) mit den bauhistorischen Untersuchungen sämtlicher Fassaden vom Schloss Charlottenburg beauftragt.
Zu klären war vor allem, was von Bau- und Oberflächenbestand vor 1943 nach der  Zerstörung durch den Zweiten Weltkrieg noch vorhanden war und welches Konzept beim Wiederaufbau verfolgt wurde. Gleichzeitig galt es, die frühere Baugeschichte der Fassaden einschließlich der Veränderungen von Formen, Putzen und Farbfassungen aber auch die der Fensteröffnungen und -formen zu ermitteln.
Grundlage der bauhistorischen Forschungen bildete der immense Archivalienbestand der SPSG, aber auch der in verschiedenen anderen Archiven (Landesarchiv Berlin u. a.). Analysiert wurden die historischen Ansichten, Entwurfszeichnungen und Pläne (auch Grundrisse), die bis in die Erbauungszeit zurückreichen, sowie eine Fülle von Fotos.
Die Auswertung der zahlreichen Bauakten seit dem Zweiten Weltkrieg bis 2010 vervollständigte das Bild. Die Ergebnisse wurden schriftlich in einem neu entwickelten „Baugeschichtsprotokoll“ nach Gebäudebereichen und den einzelnen Fassaden dokumentiert. Bauphasen und Verluste sowie Ergänzungen von Bauformen sind zudem in Fassadenansichten kartiert, die wechselnden Fenster- und Türformen in Grundrissen aufgeschlüsselt.

 

Ergebnisse der Bauforschung

Das Schloss Charlottenburg besteht aus einzelnen Gebäudebereichen, die zuerst in rascher Folge zwischen 1695 bis 1713 (J. A. Nering/M. Grünberg/A. Schlüter, J. F. Eosander) und dann 1740-1746 (G. W. Knobelsdorff) und 1788-1791 (C. G. Langhans/M. Ph. Boumann) entstanden sind. Die Erweiterungsbauten Eosanders, der Anbau des Ost- und Westflügels an den Kernbau des Alten Schlosses, führten schon in der 2. Bauphase (1702-1713) zu Veränderungen an den Fassaden: Die Säulen der Kolossalordnung an Nord, Ost- und Westseite des Kernbaues wurden abgenommen, Basen und Kapitelle für die Gliederung der Nordfassade am Ost- und Westflügel wiederverwendet. Die Veränderungen der nachfolgenden Zeit betrafen v. a. die Fenster: Anstelle der bis zum Boden reichenden Schiebefenster wurden um 1800 nach und nach Brüstungen und Drehflügelfenster eingesetzt.

Erst mit dem Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg bis zu 60%  zerstörten Schlossanlage wurde in die bauliche Gestaltung eingegriffen – mit dem Ziel, das barocke Erscheinungsbild wiederherzustellen und zu optimieren. Dieses Konzept, getragen durch M. Kühn, wurde zunächst nicht konsequent umgesetzt: Zum einen ließ sie mit der Erneuerung der Fenster des 19. Jh.s den Vorkriegszustand wiederherstellen,  zum anderen punktuell vergangene Zustände rekonstruieren, die sich z. T. nur auf historische Entwürfe1 stützen. Eine markante Zutat ist die Balustrade, die seither die parkseitigen Fassaden des Alten Schlosses abschließt. In der Nachfolge, die in den Bauakten als „endgültige Wiederherstellung“ bezeichnet wird, führte M. Sperlich das Konzept Kühns fort und verstärkte das barocke Erscheinungsbild, indem er z. B. die Balustrade durch Figuren ergänzte – wiederum getreu den Entwurfzeichnungen Eosanders; außerdem ließ er die Brüstungen mit den Fenstern des 19. Jh.s entfernen und durch Fenster bis zum Boden nach dem Vorbild der barocken Schiebefenster ersetzen.

Eine profunde, durch Bauakten oder Farbproben belegte Kenntnis zur Farbigkeit der Fassaden im 17. oder 18. Jh. fehlt. Es ist unklar, ob die einzelnen Gebäudebereiche in dieser Zeit überhaupt eine so einheitliche Fassung wie heute zeigten. Das gilt auch für die Farbe der Dächer. Die frühesten kolorierten Ansichten stammen erst aus dem späten 18. Jh.; sie zeigen die Fassadenflächen zumeist in hellen Ockertönen und zuweilen heller abgesetzte Architekturglieder. Die Dächer sind seit Mitte des 19. Jh.s vorwiegend schwarz dargestellt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg stützte man sich bei der Rekonstruktion der angestrebten barocken Fassung auf Analogien bzw. Überlieferungen zu anderen Gebäuden wie dem Berliner Stadtschloss (Ch. Pitzler um 1704),2 zumal die Putze mit Farbfassungen an sämtlichen Fassaden bis auf einzelne geschützte Stellen offenbar Ende des 19. Jh.s erneuert worden waren. Nach einem Farbbefund setzte M. Kühn schließlich eine einheitliche Farbgebung in einem hellen Gelbton durch, von dem sich nur die Architekturglieder in einem Hellgrau abhoben. Die Dächer erhielten durchgehend dunkelgrau-violette Ziegel.

Bei späteren Neuanstrichen mit verbesserter Farbtechnologie unter M. Sperlich, für die die vorhandenen Fassadenfarben vollständig entfernt wurden, behielt man die Farbigkeit weitestgehend bei, lediglich Teile der grau gefassten Architekturglieder wurden den Fassadenflächen farblich angeglichen. Das in dieser Phase auch die Dächer vollständig mit roten Ziegeln neu eingedeckt wurden, ist wohl ebenso dem Bestreben zuzuschreiben, Schloss Charlottenburg in ein stimmigeres barockes Erscheinungsbild zu versetzen.

Anmerkungen
1 Zeichnung nach Entwurf J. F. Eosander nach 1717: SPSG, GK II (1)_16196.
2 Brief v. M. Kühn an Prof. Sedlmayer, 1.10.1956, in: SPSG, Archiv, Bauakte 4/1964, XLII.170.

Schloss Charlottenburg – Küchenflügel, Kellergeschoss

 

Projekt: Schloss Charlottenburg – Der Küchenflügel  – bauhistorische und bauarchäologische Untersuchungen im Kellergeschoss
Projektleitung: Prof. Dr. Dorothée Sack, Dr. phil Elgin von Gaisberg
Wissenschaftliche Bearbeitung: Elgin von Gaisberg, Antonia Brauchle
Kooperationspartner: Stiftung Preußische Schlösser und
Gärten

Das Forschungsprojekt

Der östliche Hofflügel, auch Küchenflügel genannt, gehört als Wirtschaftsflügel zu den weniger aufwändig ausgestatteten Teilen von Schloss Charlottenburg. Von der Forschung wurde er kaum beachtet und seine Bauzuständen sind wenig dokumentiert¹. Jedoch wurde gerade der Küchenflügel immer wieder den sich verändernden Nutzungsanforderungen ange-passt, was stets grundlegende Eingriffe in die Substanz mit sich brachte.
2007 wurde die Technische Universität Berlin, Fachgebiet Historische Bauforschung, unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack, von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg mit den bauhistorischen und bauarchäologischen Untersuchungen im Kellergeschoss des östlichen Hofflügels beauftragt. Ziel der Untersuchungen war es, seine Baugeschichte und bauliche Struktur mit ihren baukonstruktiven Unterschieden zu erfassen. Zugleich soll die vorgelegte Untersuchung als Grundlage für den denkmalpflegerischen Leitfaden bei Baumaßnahmen dienen. Grundlage für die Klärung der vorhandenen Substanz und das Erstellen der Bauphasenpläne war die Sichtung der in der Plankammer der SPSG vorhandenen Pläne des Kellergeschosses und die Begehung vor Ort.

Forschungsstand und Archivauswertung

Bekannt ist, dass der östliche Hofflügel höchstwahrscheinlich 1700/1701 errichtet wurde.² Das 1695 begonnene Schloss war zu klein, zusätzlich benötigte Räume für Bedienstete, Küchen und Keller sollten in zwei Seitenflügeln untergebracht werden. Der Grundriss von Louis Remy Delafoss³ von 1710 zeigt, dass der Küchenflügel nicht mit dem Kernbau des Alten Schlosses verbunden war; stattdessen besaß er auf der Nordseite ebenfalls einen quer gestellten dreiachsigen Kopfbau, wie er heute am südlichen Ende des Küchenflügels noch vorhanden ist. Als Architekt kommt Andreas Schlüter infrage. Erst unter Leitung (ab 1701) von Johann Friedrich Eosander wurde der Küchenflügel durch Einfügen einer Gebäudeachse an die östliche Erweiterung des Alten Schlosses angebunden.

Der älteste, um 1800 datierte, in der Plankammer der SPSG vorhandene Kellergrundriss des Küchenflügels enthält Bemerkungen zur Nutzung und zur Konstruktion einzelner Räume: Die Räume im südlichen Bereich, die mit Gewölben ausgestattet sind, werden dort als Küchen beschrieben. Spätere Eintragungen geben bereits weitreichende Umbauten des 19. Jh.s, wie den Einbau Preußischer Kappen in bisherige Balkenkeller, wieder. Auch scheinen bereits während des 19. Jh.s die Kellerräume ihre Nutzung als Küchen verloren zu haben, sie werden nun als „Kohlenkeller“ und „Vorratsräume“ bezeichnet.4

Größere Eingriffe in die bauliche Substanz des Kellergeschosses erfolgten 1940 mit der Einrich-tung eines Luftschutzkellers: Die Räume wurden z.T. neu aufgeteilt, zahlreiche Decken durch eine Stahlträgerkonstruktion ersetzt, in vorhandene Durchgangsöffnungen doppelte Stahltüren eingesetzt und die Fenster bis auf wenige Ausstiegsöffnungen zugemauert.

Der Küchenflügel gehört zu den 40% von Schloss Charlottenburg, die während des 2. WK nicht zerstört wurden, so konnten bereits vor 1950 Räume des Erd- und Obergeschosses genutzt werden.

In den Räumen südlich des Mittelrisalits, die vom Einbau des Luftschutzkellers wenig betroffen waren, fanden die größten Eingriffe in die Substanz in den 1950er und 1960er Jahren statt. In R 69 wurde die Heizanlage und in R 66/67 eine Diesel-Notstromanlage eingebaut. In den betroffenen Räumen wurden durch zusätzliche Wände Flure abgeteilt und teilweise die Decken abgehängt. Auf der Ostseite wurde eine neue Außentreppe angelegt, die heute die einzige Erschließung für die Räume 64 Süd bis R 69 darstellt.

Von den 1970er Jahren bis heute wurden nur noch wenige Eingriffe vorgenommen.

Ergebnisse der Bauforschung

Nach der heutigen Definition umfasst der Küchenflügel nur 18 Fensterachsen und endet mit dem Versprung des Gebäudes nach Osten. Nach Auswertung der Forschungsliteratur ergab sich, dass der Küchenflügel analog zur Südseite auch im Norden mit einem quer gelagerten dreiachsigen Kopfbau abschloss.
Bei der bauarchäologischen Untersuchung im Kellergeschoss konnte dann auch ein auffallender Unterschied in der Konstruktion der beiden Bauphasen festgestellt werden: So weisen nur die Räume der zweiten Bauphase als Konstruktionsmerkmal gemauerte Bögen in den Wänden auf.
Dieser konstruktive Unterschied ist im Moment der einzige Anhaltspunkt, durch den sich die Substanz des Küchenflügels (1. Bauphase) von der des Eosanderbaus (2. Bauphase) unterscheiden lässt.

Weitere Aussagen werden erschwert durch die Ein- und Umbauten des 19. Jh.s , der 1940er und der 1960er Jahre. Die Überprüfung von Baufugen und Thesen zur Baugeschichte würde weitergehende Befunduntersuchungen erfordern.

¹ z.B. Kühn, 1970; Hinterkeuser, 1999; Peschken, 1975
² Hinterkeuser, 1999, S. 117
³ abgedruckt in: Sophie Charlotte und ihr Schloss, 1999, S. 121
4 SPSG_Plslg16319_SchCh-Küchenfl-KG_um1833

r55ost-wanda_21-02-2008
R 55 Blick nach Norden (2007)
r69-nachso_04-03-2008
R 69 Blick nach Osten (2007)
ch-kueche-08
Schloss Charlottenburg – Küchenflügel, Grundriss Kellergeschoss, Bauphasenplan

 

Berlin-Charlottenburg, Schloss Charlottenburg-Keller

 

Projekt: Bauhistorische und bauarchäologische Untersuchungen im Kellergeschoss
Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Dorothee Sack, Dr. phil Elgin von Gaisberg
Wissenschaftliche Bearbeitung:  Isabelle Frase, Tobias Horn, Anja Stöcklein, Franziska Streit
Förderung: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Das Forschungsprojekt

2009 wurde das Fachgebiet Historische Bauforschung der TU Berlin, unter Leitung von Dorothée Sack, von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg mit den bauhistorischen und bauarchäologischen Untersuchungen der Kellergeschosse des Schlosses Charlottenburg  beauftragt.  Ziel der bauhistorischen Untersuchungen war es, den vorhandenen Baubestand im Kellergeschoss zu klären, d. h. seine Baugeschichte und bauliche Struktur, seinen baulichen Zustand und die konstruktiven Unterschiede der verschiedenen Bauzeiten zu erfassen.
Das Alte Schloss sowie Kavalier- und Küchenflügel sind bis auf große Teile des Westflügels und den nördlichen Teil des Kavalierflügels eingeschossig unterkellert.
Die Große Orangerie besitzt nur einzelne Kellerräume, von denen zwei möglicherweise schon im 17. oder 18. Jh. vorhanden waren. Der Neue Flügel war zu keiner Zeit unterkellert. Die ehemaligen Kellerräume unter dem Bühnengeschoss im Westen des Theaterbaues wurden erst Anfang des 20. Jh.s mit dem Umbau des Gebäudes zum Möbelspeicher zu einem durchgehenden Kellergeschoss ausgebaut.

Ergebnisse der Bauforschung – Altes Schloss, Kavalier- und Küchenflügel Wandkonstruktionen

Nach dem Baubefund gehören die  Kellerräume bereits zum ersten Bauzustand der jeweiligen Gebäudebereiche.
Bei den Mauerwerkskonstruktionen der Wände, insbesondere der Außenwände, die sich im Fundamentbereich des Schlosses befinden, lassen sich Unterschiede feststellen: Die Wände des Kernbaues bestehen in den unteren Lagen vorwiegend aus Natursteinmauerwerk. Darüber sowie an Tür- und Fensterlaibungen finden ausschließlich Ziegel Verwendung. Die Wände des Kavalierflügels und des Ostflügel vom Alten Schloss sind in einem Mischmauerwerk aus Natursteinen und Ziegeln gefertigt.

Fußböden

Das  Fußbodenniveau entspricht bis auf wenige Ausnahmen dem ersten Bauzustand. Die vorhandenen Ziegelfußböden, die vorwiegend im Küchen- und Kavalierflügel zu finden sind, können zumindest seit dem 19. Jh. nach einem Grundriss von „um 1800“1 als gepflastert („gepfl:“) nachgewiesen werden. Für den Bereich des Alten Schlosses fehlen diese Bezeichnungen. Noch heute sind hier neben jüngeren Ziegelfußböden  in einigen Räumen Sandböden vorhanden, die wahrscheinlich den ersten Zustand widergeben.

 

Deckenkonstruktionen

Die Deckenkonstruktionen sind im o. g. Plan „um 1800“ für nahezu jeden Raum und oftmals in mehreren Bauzuständen ein- und nachgetragen und stimmen mit dem heutigen Bestand nur noch teilweise überein. Als älterer Bestand sind gewölbte Kellerräume vor allem in den Wirtschaftskellern des Küchen- und Kavalierflügels eingetragen, in den Kellerräumen unter dem Alten Schloss finden sich dagegen bis auf wenige Ausnahmen Holzbalkendecken. In diesen Bereichen wurden erst Ende 18./Anfang 19. Jh. nachträglich Gewölbe eingebaut. Anhand von Bauuntersuchungen und Befundöffnungen lässt sich nun beweisen, in welchen Kellerräumen schon in der ersten Bauzeit Gewölbe eingezogen waren. Demnach sind die ältesten Gewölbe des Charlottenburger Schlosses die Kreuzgratgewölbe im Kernbau (Bauphase 1a, 1695-1699). Ein weiteres Kreuzgratgewölbe des Küchenflügels ist ebenso wie die dortigen Tonnengewölbe in die Bauphase 1b (1700-1701) zu datieren. Die Tonnengewölbe im Kavalierflügel sind dem Anfang der zweiten Bauphase (2a, 1702-1706) zuzuordnen. Auch der später eingebaute mittlere Turm wurde bauzeitlich (2b, 1710-1713) mit einem massiven Gewölbe unterbaut. Alle übrigen Gewölbe wurden dem Baubefund zufolge nachträglich eingezogen. Ausgeführt wurden diese Gewölbe stets in der gleichen Konstruktion: als Kappengewölbe auf Gurtbögen in Ziegelmauerwerk.

Nutzungen

Während in den Kellerräumen des Küchenflügels  die Küchen untergebracht waren, ist für den gegenüberliegenden Kavalierflügel v. a. eine Nutzung als Weinkeller nachzuweisen. Wie in den Küchen die Feuersicherheit maßgeblich für den Einbau von Gewölben war, mag für die Weinkeller vielleicht das Klima für die Lagerung der Weine ausschlaggebend gewesen sein. Die Nutzung der Kellerräume unter dem Alten Schloss bleibt dagegen unklar. Ob die nachträgliche Einwölbung der holzgedeckten Kellerräume mit einer Umnutzung dieser Räume zusammenhing, oder ob  diese aufgrund von Feuchtigkeitsschäden mit der Erneuerung der Fußbodenbeläge im Erdgeschoss einhergingen, ist nicht nachweisbar.

Fazit

Die Kellergeschosse des Charlottenburger Schlosses nahmen in der bisherigen Forschung eine untergeordnete Stellung ein. Durch gezielte Befunduntersuchungen am Baubestand und Befundöffnungen konnten verschiedene offene Fragen geklärt werden. Dazu gehört insbesondere die Lokalisierung der Nahtstellen zwischen den Gebäudebereichen der Erweiterungsphasen und die zeitliche Einordnung der Baustrukturen und Gewölbeformen.

¹ SPSG, Graphische Sammlung, SPSG GK II (1) 16282, Schloss Charlottenburg, Grundriss Kellergeschoss, um 1800 (vermutl. 1796)