Modul: Digital gestützte Bauaufnahme Praxismodul Sommersemester 2021
Modulleitung: Prof. Dr.-Ing. Thekla Schulz-Brize
Durchführung/ Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen: Ann-Christin Stolz (M. Sc.), Elea Koenigsaecker (M. Sc.)
Lehrbeauftragte: Dipl.-Ing. Christian Wieck, Dipl.-Ing. Doris Schäffler, Christopher L. Matz (M. Sc.), Shipan Zhao (M. Sc.)
Zusätzliche studentische Hilfslehrkräfte: Tanja Farenholtz, Thalia Staschok
Die digital gestützte Bauaufnahme fand in diesem Sommersemester 2021 im Architekturgebäude der TU Berlin statt. Das Modul, bestehend aus den Lehrveranstaltungen Geodäsie in der Denkmalpflege, Tachymetrie und Photogrammetrie, wurde als Blockveranstaltung in der zweiten Semesterhälfte durchgeführt. In Kleingruppen und unter strengen Hygienevorgaben lernten die Teilnehmenden digital gestützte unabhängige Messsysteme kennen, die die Voraussetzung einer denkmalgerechten Architekturvermessung sind. Innerhalb eines Intensivprogramms durchliefen sie die notwendigen Arbeitsvorgänge für die digitalen Bauaufnahme ‒ begonnen bei der Bestimmung horizontaler und vertikaler Schnittebenen, über verschiedene digitale Messmethoden mit dem Tachymeter und dessen Auswertung, bis zur digitalen Nachbearbeitung von Bauaufnahmeplänen.
Im Rahmen der Geodäsie in der Denkmalpflege lernten die Studierenden die methodische Vorgehensweise zur Erstellung eines unabhängigen Messnetzes. Das unabhängige Messnetz besteht aus mehreren Festpunkten, welche in einem Polygonzug um ein Gebäude herum gelegt werden. Es dient als Grundlage für alle weiteren Messungen. Die Studierenden legten das unabhängige Festpunktemessnetz um das Transmissionsgebäude auf dem TU-Campus herum und bestimmten mithilfe der Distanzmessung ihre Koordinaten. Daran anknüpfend wurde die Höhenkoordinate des ersten Festpunktes durch das Nivellement, ausgehend von einem amtlichen Höhenpunkt, gemessen.
Die Tachymetrie fand im Scharounbau des Architekturgebäudes statt. Vier Räume des Flachbaus wurden in dieser Lehrveranstaltung vermessen und von den Studierenden gezeichnet. Darunter der Vorlesungssaal A053, die Seminarräume A060 und A052 sowie der Treppenraum 99001. Zuerst definierten die Studierenden eine horizontale Messebene für den Grundriss und kennzeichneten diese mithilfe des Kreuzlinienlasers. Anschließend erfolgte die tachymetrische Vermessen der Räume und schließlich der Import bzw. die Weiterverarbeitung der Messpunkte in einem CAD-Programm. Die daraus entstandenen Punkte-Plots konnten durch die händische Nachverdichtung am Objekt ergänzt werden und bildeten das verformungsgerechte Aufmaß. Als Ergebnis resultierten verformungsgetreue Bauaufnahmepläne im Maßstab 1:20.
Die Photogrammetrie fand als Online-Veranstaltung statt. Hierbei erzeugten die Studierenden 2D-Bildentzerrungen und 3D-Modelle von unterschiedlichen Gebäude- und Raumstrukturen. Grundlage für die 3D-Modelle waren Punktwolken, die mit Hilfe der Mehrbildphotogrammetrie angefertigt wurden. Daraus entwickelten die Studierenden Horizontal- und Vertikalschnitte sowie Ansichten, die in Form von Orthophotos exportiert wurden.
Ziel des Moduls war es, im Rahmen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie, die digitalen Verfahren und die spezifischen Erfordernisse der Bauaufnahme innerhalb der Präsenz- und Onlinelehre zu vermitteln.
Fotogalerie
Fotos von: Ann-Christin Stolz, Christopher L. Matz, Elea Koenigsaecker und Tanja Farenholtz